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Woher kommt unser Strom?

Wie genau setzt sich Strom zusammen und wie kommt er zur Steckdose?

Strom ist aus der heutigen Welt nicht mehr weg zu denken. Vom Licht über den Kühlschrank, den Herd, den Fernseher bis zur praktischen Steckdose – ständig benötigen wir Strom. Ohne Storm funktionieren unsere Elektrogeräte nicht, unsere Wohnung bleibt dunkel und wir können Essen nicht kühlen. Wer keinen Gasherd hat, kann ohne Strom auch nicht kochen. In der Arbeit werden Computer und Geräte mit Strom gespeist, öffentliche Verkehrsmittel fahren häufig mit Strom und für die Produktion von Kleidung, Lebensmitteln und sämtlichen Produkten wird zumeist Strom benötigt. Mit einer Elektroheizung, Stromheizung oder einem Elektrokamin heizen wir sogar mit Strom. Egal in welchem Bereich unseres Lebens – ohne Strom geht es kaum. Doch woher kommt unser Strom genau? Unser Ratgeber klärt Sie auf.

Kraftwerke: Stromerzeugung

Strom wird in unterschiedlichen Kraftwerken erzeugt und gelangt von dort in unser Stromnetz. Je nach Art wird in diesen Kraftwerken konventioneller Strom oder Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Die Menge des erzeugten Stromes hängt dabei von der Art des Kraftwerkes ab. Erneuerbare Energiegewinnung schließt die Kraftwerke ein, die bei der Stromerzeugung die Umwelt nicht verschmutzen sowie belasten und damit nachhaltig sind. Energiequellen für die erneuerbare Energiegewinnung sind unter anderem Wind, Sonne, Wasserkraft oder Geothermik. Herkömmlicher Strom wird insbesondere aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Erdgas, Torf, Braunkohle und Steinkohle gewonnen. Zur konventionellen Energiegewinnung gehören zudem Kernkraftwerke, die ebenfalls nicht nachhaltig sind.

Hochspannungsleitungen: Stromverteilung

Nach der Stromgewinnung muss der Strom verteilt werden. Über das Stromnetz gelangt er in die verschiedenen Haushalte. Je höher die Spannung ist, desto besser kann Strom geleitet werden. Um die weiten Strecken des Stromnetzes zurückzulegen, fließt der Strom daher in weiten Teilen mit hoher Spannung durch sog. Hochspannungsleitungen. Mit einer Stärke von 400.00 Volt wird er zunächst über Hochspannungsleitungen in ein Umspannungswerk geleitet. Dort wird er in verschiedenen Spannungen umgewandelt. Die Stromstärke hängt hierbei von der Entfernung zur nächsten Ortsnetzstation ab. In der Regel wird der Strom zwischen 110.00 Volt und 220.00 Volt umgespannt. Ist der Strom umgespannt, wird er an die Ortsnetzstationen weitergeleitet und dort wiederum auf 230 Volt umgespannt, um ihn für den Haushaltsgebrauch verwendbar zu machen. Über unterirdische Stromleitungen gelangt der Strom in die einzelnen Häuser. Über einen Verteilerschrank wird der Strom schließlich an die einzelnen Haushalte verteilt. Dort angekommen wird er von einem Verteilerkasten für die einzelnen Stromleitungen aufgespaltet und an die Steckdosen und Anschlüsse geleitet.

Der Strommix in Deutschland

Jeder bekommt in seiner Steckdose den gleichen Strommix wie auch der Nachbar – egal welchen Stromanbieter man hat. Die Zusammensetzung des Stromes allgemein richtet sich jedoch nach der jeweiligen Nachfrage nach herkömmlichem und erneuerbarem Strom. Wer sich gegen konventionellen Strom und für Ökostrom entscheidet, trägt damit maßgeblich zur Energiewende und damit zum Klimaschutz bei. Doch wie genau setzt sich unser Strom zusammen? Die Hauptbestandteile sind derzeit Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und erneuerbare Energien. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bestanden die 651 Mrd. kWh Strom der Bruttostromerzeugung in Deutschland 2017 zu 33,1 Prozent aus erneuerbaren und dementsprechend aus 66,9 Prozent aus herkömmlichen Energien.

Konventionelle Energiequellen

Der Strom aus herkömmlichen Energiequellen wurde 2017 zum größten Teil aus Braunkohle gewonnen (22,6 Prozent), gefolgt von Steinkohle (14,4 Prozent), Erdgas (13,1 Prozent), Kernenergie (11,6 Prozent) und diverse andere Quellen (5,1 Prozent). Dass Braunkohle den größten Anteil ausmacht spricht für eine sehr schlechte Ökobilanz unseres Stromes. Denn Braunkohle setzt im Vergleich zu Erdöl, Erdgas und auch Steinkohle erheblich mehr Mengen an Kohlendioxid frei, das wiederum den Anteil der Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre erhöht und so zur menschgemachten globalen Erderwärmung beiträgt. Generell sind fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle oder Braunkohle keine zukunftsträchtigen Energiequellen, das sie zum einen endlich sind und zum anderen erhebliche Schäden für die Umwelt nach sich ziehen. Auch Strom aus Kernenergie ist wegen der negativen Auswirkung auf Umwelt sowie Gesundheit durch die Radioaktivität sowohl im Kraftwerk selbst als auch bei Transport und Endlagerung sehr umstritten. Noch bedenklicher wird es durch Reaktorunfälle wie in Tschernobyl oder Fukushima.

Erneuerbaren Energien

Der Strommix aus erneuerbaren Energien setzte sich 2017 wie folgt zusammen: Wind onshore (13,3 (Prozent), Biomasse (7,0 Prozent), Photovoltaik (6,1 Prozent), Wasserkraft (3,0 Prozent), Wind offshore (2,8 Prozent) und Siedlungsabfälle (0,9 Prozent). Da erneuerbare Energien ein immer größeres Thema in Politik und Gesellschaft einnehmen, steigt der Anteil an Naturstrom kontinuierlich. Im Vergleich zu 2016 ist der Anteil an erneuerbaren Energien als Energiequelle zur Stromerzeugung beispielsweise von 29,0 Prozent auf 33,1 Prozent gewachsen. Während der Anteil an erneuerbaren Energien im Stromsektor ansteigt, stagniert die Entwicklung im Wärme- und Verkehrssektor. Wer seine Wohnung oder sein Haus allerdings mit einer Stromheizung, Elektroheizung oder einem Elektrokamin heizt und diese zudem mit Ökostrom speist, ist hier auf der sicheren Seite. Denn die Heizung der Zukunft wird nicht mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.