Heizen mit fossilen Brennstoffen

Umweltverschmutzung durch Erdöl, Erdgas und Kohle?

Wenn es in Deutschland im Winter kalt wird und die Wohnungen und Häuser wieder gemütlich aufgeheizt werden, geschieht dies bei zwei Drittel der deutschen Haushalte mit den fossilen Brennstoffen Erdgas und Erdöl. Woher stammen diese Brennstoffe genau und wie werden sie gewonnen? Wie schädlich ist Heizen mit fossilen Brennstoffen für die Umwelt? Ist eine Elektroheizung, Stromheizung, Solarthermieanlage oder Geothermie eine ökologische Alternative? Unser Ratgeber klärt Sie auf.

Was sind fossile Brennstoffe und wie sind sie entstanden?

Zu den fossilen Brennstoffen gehören Erdöl, Erdgas, Kohle und Torf. Diese sind Abbauprodukte von toten Tieren und Pflanzen, die in geologischen Vorzeiten entstanden sind. Unbehandeltes Erdöl weist dabei mehr als 17.000 Bestandteile auf. Kohle war, historisch gesehen, der erste fossile Brennstoff, der in größeren Ausmaßen eingesetzt wurde: Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird Kohle zur Gewinnung von Energie verwendet.

Fossile Brennstoffe sind jedoch endlich. Die heutigen Energiereserven – alle Vorräte an fossilen Brennstoffen, die nach heutigem Stand der Technik abgebaut werden können – reichen bei gleichbleibendem Energiebedarf und gleichbleibender Nutzung nicht mehr lang aus: Berechnungen zufolge wird Erdöl noch 43 Jahre, Erdgas 66 Jahre und Kohle ungefähr 170 Jahre zur Verfügung stehen. Auch wenn immer wieder neue Ölvorkommen entdeckt werden und sich die Technologien zur Gewinnung verbessern, wird damit gerechnet, dass die fossilen Brennstoffe maximal noch 200 Jahre reichen.

Erdöl und Erdgas

Erdöl und Erdgas sind lipophile und homogene Stoffgemische, die größtenteils aus langkettigen Kohlenstoffen bestehen. Sie sind in der Erdkruste eingelagert und entstanden durch abgestorbene Meereskleinstlebewesen, hauptsächlich durch einzellige Algen. Diese abgestorbene Biomasse zerfiel auf dem Meeresboden bei sauerstoffarmen Wasser zu Faulschlamm, ohne sich dabei vollständig zu zersetzen. Über einige Millionen Jahre hinweg bildeten sich so Sedimentfolgen, die durch den Auflastdruck der einzelnen Sedimentschichten ein feinkörniges Sedimentgestein bildeten und durch die kontinuierliche Absenkung der Erdkruste in immer tiefere Erdkrustenbereiche absanken. Die dortigen erhöhten Temperaturen wandelten schließlich die feste organische Verbindung im Sedimentgestein in gasförmige und flüssige Kohlenwasserstoffe um. Aufgrund der geringeren Dichte wanderten diese Kohlenwasserstoffe in Richtung Erdoberfläche und sammelten sich dort. Das Erdgas reicherte sich dabei als gasförmige Kohlenwasserstoffe (vorwiegend Methan) über dem flüssigen Erdöl an.

Torf und Kohle

Kohle ist ein festes biogenes Steingemisch, das größtenteils aus Kohlenstoff besteht. Kohle entstand hauptsächlich aus abgestorbenen Pflanzenresten, die in sauerstoffarmen Umgebungen wie in Mooren und Sümpfen verrotteten, ohne sich komplett zu zersetzen. Über Millionen von Jahren wurden die Moore und Sümpfe mit Sedimenten bedeckt und die Biomasse senkte sich so in tiefere Bereiche der Erdkruste ab. Durch den hohen Druck und die erhöhten Temperaturen begann hier der Prozess der Inkohlung: Über einen Zeitraum von Jahrmillionen nimmt der Anteil an Wasser ab und der relative Anteil an Kohlenstoff zu – so entsteht nach und nach erst Huminsäure und Torf, dann Braunkohle und Steinkohle und zuletzt Anthrazit und selten auch Graphit. Steinkohle gilt dabei als hochwertigste Kohle, da sie sehr rein und dicht ist. Ihr Brennwert ist daher höher als die minderwertigere Braunkohle. Braunkohle enthält einen sehr hohen Schwefelanteil, weswegen bei der Verbrennung sehr viel Kohlendioxid freigesetzt wird.

Umwelteinflüsse und Umweltverschmutzung

Die Nutzung fossiler Brennstoffe wirkt sich durch mehrere Faktoren negativ und schädlich auf die Umwelt und das Klima aus. Zum eine wird durch die Verbrennung der Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre erheblich forciert und zum anderen entstehen bei der Gewinnung erhebliche Umweltverschmutzung und Naturräume werden zerstört.

Erdölgewinnung, Erdgasförderung und Fracking

Bei der Gewinnung von Erdöl auf Plattformen in den Meeren oder beim Transport durch Öltanker kommt es immer wieder zu Unfällen: Gerade erst im Januar 2018 sank der Öltanker Sanchi vor der Küste Chinas und verseucht das dortige Fischfanggebiet, das eines der wichtigsten Chinas und Japans ist. Die verheerenden Folgen sind Ölablagerungen am Grund des Meeres, verschmutze Küsten und vergiftete Vögel und Fische. Aufgrund der Nahrungskette reichern sich die Gifte an und landen schließlich auch in unseren Lebensmitteln. Solche Unfälle sind dabei keine Seltenheit. Auch die Zerstörung von Naturräumen bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe ist eine negative Folge fossiler Energiegewinnung. Um zum Beispiel Erdgas zu fördern muss unberührte Natur und damit wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere erschlossen werden: Ein erhebliches Artensterben ist das Resultat. Sehr umstritten ist dabei die Gewinnung von Öl- und Gasreserven durch das sog. Fracking: Ein Mix aus Chemikalien und Wasser wird unter Druck in tiefere Erdschichten gepresst, um so das Erdgas zu lösen. Noch ist nicht bekannt, was mit den zum Großteil toxischen Substanzen in den tieferen Erdschichten passiert und ob sie das Grundwasser kontaminieren können.

Luftverschmutzung durch Kohlendioxid und Feinstaub

Neben der Gewinnung ist vor allem das Verbrennen fossiler Brennstoffe umweltschädlich. Bei der Verbrennung werden neben Feinstaub auch große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt, das sich dann in der Atmosphäre anreichert, zur Zerstörung der Ozonschicht beiträgt und die menschgemachte globale Erderwärmung forciert. Hauptursache für den Anstieg der Treibhauskonzentration ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe. Die negativste Bilanz hat dabei die Verbrennung von Kohle. Doch nicht nur die Ozonschicht ist dabei betroffen und die dadurch hervorgerufene Klimaerwärmung mit all Ihren Folgen: Der bei der Verbrennung von Kohle entstehende Feinstaub gelangt über unsere Atemwege in Lunge und Blutkreislauf und kann so verschiedene Krankheiten wie Schlaganfälle, Krebs oder Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen verursachen.

Alternativen zur fossilen Energiequellen

Die Endlichkeit und vor allem die schlechte Umweltbilanz fossiler Brennstoffe führen zu einem zunehmenden Umdenken in der Politik und Energieversorgung. Immer mehr Menschen heizen mit alternativen Heizsystemen, um die Umwelt zu schonen und der Luftverschmutzung entgegen zu wirken. Dennoch sind es bei weitem noch nicht genügend Haushalte, um eine ökologische Verbesserung zu erzielen. Eine Energiewende ist daher gerade im Heizungsmarkt dringend notwendig. Die Heizung der Zukunft ist frei von fossilen Brennstoffen: Ob Solarthermieanlage, Geothermie oder Heizen mit Ökostrom. Wer schnell und günstig umweltfreundlich heizen will, kann mit einer Elektrospeicherheizung , Stromheizung oder einem Elektrokamin und Naturstrom ganz einfach etwas zur Verbesserung der Umwelt beitragen – ohne hohe Kosten und großem Aufwand. Mit Elektroheizung und Ökostrom zum Klimaschutz beitragen!